Donnerstag, 03.03.2022, 18.30 Uhr
Vortrag von Dr. Ingrid Wölk
In Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum
Im Jahr 1 nach der Aktion „700 Frauen“ im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt Bochum soll als 701. Karla Baer gewürdigt werden. 1920 als Tochter von Else und Leo Baer in eine jüdische Unternehmerfamilie hineingeboren, riss sie der Machtantritt der Nationalsozialisten aus ihrem sozialen Umfeld heraus und zerstörte alle Zukunftspläne. 1939 gelang Karla zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder Werner die Flucht nach Frankreich. Alle vier überlebten im Untergrund. 2010 starb Karla Baer (verheiratete Goldberg) hochbetagt in Toronto. Der biografisch angelegte Vortrag zeigt eine starke Persönlichkeit, die als junge Frau im französischen Exil den Mut hatte, sich der Résistance gegen die deutsche Besatzung anzuschließen und im reiferen Alter ihren künstlerischen Ambitionen nachging.
Doch was hat es mit dem Akkordeon und dem Bronze-Löwen auf sich? Beide begleiteten Karla Baer von Bochum ins Exil und durch ihr ganzes Leben. Der „Löwe“ verweist zurück auf die alte Synagoge an der Wilhelmstraße, deren Zerstörung er am 9. November 1938 entging. Seine Replik kann heute in der neuen Synagoge am Erich-Mendel-Platz besichtigt werden. Sie ist ein Geschenk von Karlas kanadischer Familie, der Familie Goldberg.
Veranstaltungsort: Historischer Nordbahnhof, Ostring 15, Bochum
Angesichts des beschränkten Platzangebotes bitten wir um Anmeldung per Mail an gleichstellungsstelle@bochum.de
Teilnahmebedingung: 2G-Regel (Bescheinigung bitte vorlegen) und Maske