Geschichte und Gegenwart des Nordbahnhofs

Der in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts als „Rheinischer Bahnhof“ erbaute Nordbahnhof ist ein wirtschafts- und verkehrsgeschichtlich bedeutendes Gebäude unserer Stadt. Zwar hat er im Zweiten Weltkrieg das oberste Stockwerk eingebüßt, doch ist seine Architektur sonst weitgehend erhalten geblieben. Das gilt besonders für die bemerkenswerte Schalterhalle mit ihren stählernen Säulen und neogotischen Gewölben, so dass das Gebäude wesentliche Züge seines ursprünglichen Aussehens heute noch zeigt.


Der Nordbahnhof ist ein authentischer Ort der kollektiven Erinnerung an die NS-Zeit in Bochum und besonders die Deportationen im Zweiten Weltkrieg. Der in den 2010er Jahren drohende Abriss konnte verhindert werden. Seit 2017 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Heute wird es überwiegend privatwirtschaftlich genutzt. Medizinische und physiotherapeutische Praxisräume belegen den größten Teil der Flächen.


Der unter der Regie der Initiative Nordbahnhof Bochum e.V. entstandene Gedenkort fand Platz im Erdgeschoss, in dem dank einer Kooperation der Stadt Bochum mit der Ruhr-Universität Bochum zwei Räume angemietet werden konnten.

 

Zur Geschichte des Nordbahnhofs siehe Hans H. Hanke: Der Zug ist noch nicht abgefahren. Berichte zum Nordbahnhof. In: Initiative Nordbahnhof Bochum (Hg.): Gedenkort Nordbahnhof, Bochum 2016, S. 55-71. Die Borschüre ist im Buchhandel erhältlich.