Der Nordbahnhof ist ein authentischer Ort, der in der Erinnerung der Bochumer Bürger bis in die Gegenwart eine Rolle spielt. In besonderer Weise hat sich der Nordbahnhof in die jüdische Erinnerung tief eingeprägt. Er kann heute - wie Dr. Hubert Schneider formuliert hat - ein „Haftpunkt kollektiver Erinnerung“ in unserer Stadt sein.
Die Initiativemöchte den Nordbahnhof zu einem Erinnerungs- und Gedenkort, auch zu einem Ort der Begegnung und des Lernens machen. Dazu sollte die Schalterhalle mit ihrem neugotischen Gewölbe und dem doppelten Treppenaufgang wieder hergestellt werden. Denkbar ist, für die Gestaltung, die auch den Ausgang zu den Gleisen sowie die gegenüberliegenden Räume einbeziehen sollte, einen Wettbewerb auszuschreiben.
Auf jeden Fall ist aus der Sicht der Initiative im Nordbahnhof ein Ausstellungs- und Kommunikationsraum zu schaffen, in dem ausgehend von den Deportationen das Schicksal der Bochumer und Wattenscheider Juden und anderer Opfer der NS-Gewaltherrschaft dokumentiert werden soll. Dabei wird eine enge Kooperation mit dem Zentrum für Stadtgeschichte, mit dem Historischen Institut der RUB und anderen Einrichtungen angestrebt.
Vor dem Hintergrund des Geschehens 1933-45 soll der Nordbahnhof auch ein Ort der lebendigen Diskussion von Gegenwartsfragen sein.